Elbstromgebiet

Elbe

Saale

ESK

ELK


Das Elbstromgebiet

  • Die Namensgeberin Elbe mit ihrem Quellgebiet in der Tschechischen Republik und ihren Nebenflüsse und angrenzenden Kanälen erschließen einen Verkehrsraum, der sieben deutsche Bundesländer und die Tschechische Republik umfasst. Über den Elbe-Lübeck-Kanal ist das Elbstromgebiet direkt mit der Ostsee verbunden, über weitere Kanäle mit dem west- und osteuropäischen Wasserstraßennetz. Eine wichtige Funktion hat neben der Elbe der Elbeseiten-Kanal. Diese Wasserstraßen sichern für Hamburg, den größten deutschen Seehafen und zweitgrößten deutschen Binnenhafen, sowie die anderen Häfen der Metropolregion Hamburg eine umweltfreundliche Alternative in den Verkehren mit ihrem natürlichen Hinterland in Mittel- und Osteuropa. Als Bestandteil des europäischen Verkehrskorridors „Orient-East-Med“ gehört die Elbe zum Kernnetz europäischer Wasserstraßen.

Elbe

  • Die Elbe hat ihr Quellgebiet im tschechischen Riesengebirge und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Die Gesamtlänge beträgt rund 1.091 Kilometer davon 727 Kilometer auf deutschem Gebiet. Die Elbe ist schiffbar ab Chvaletice (CZ), ein Ausbau als Wasserbau bis Pardubice ist vorgesehen.

    Als Teil einer Kulturlandschaft wurde der Flusslauf der Elbe mehrfach angepasst. Uferbefestigungen, Buhnen und Parallelbauwerke sichern den Lauf der Elbe in einem definierten Bett und dienen gleichzeitig der Regulierung der Wasserstände. Dabei ist sie mit Ausnahme des Wehres Geesthacht bis Ústí nad Labem (CZ) ein frei fließender Fluss. Ab Pardubice bis Ústí nad Labem ist sie seit 1930 mit 24 Wehren und Schleusen staureguliert.

    Der erste Nachweis für eine wirtschaftliche Nutzung der Elbe als Verkehrsweg ist eine Schenkungsurkunde aus dem Jahr 983. Damit hat die Schifffahrt auf der Elbe eine mehr als 1000jährige Tradition.

    In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts war die Elbe - gemessen an der Zahl der Schiffe - die verkehrsreichste Wasserstraße Europas. Zwei Weltkriege und die deutsche Teilung hinterließen auf der Elbe besonders tiefe Spuren: Die DDR setzte im Güterfernverkehr einseitig auf die Eisenbahn. Die deutsch-deutsche Grenze schloss die Elbe über Jahrzehnte von der Weiterentwicklung und dem Anschluss an das europäischen Wasserstraßennetzes aus.

  • Elbe

    Die Elbe

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    Nach Überwindung der deutschen Teilung erhielt die Elbe als natürlicher Verkehrsweg zum Hamburger Hafen ihre alte Rolle zurück. Allerdings ließ der Ausbau- und Unterhaltungszustand sehr zu wünschen übrig. Mit dem Verkehrsprojekt „Deutsche Einheit“ VDE 17 wurden die Ausbauparameter der Elbe definiert und bis 2002 auch entsprechend umgesetzt. Die durchgeführten Maßnahmen hatten eine Verbesserung der Abladeverhältnisse an den vorgesehenen Stellen um mehr als 20 Zentimeter zur Folge, das entspricht einer zusätzlichen Ladekapazität von 10 – 15 Prozent.

    Nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 wurde durch die deutsche Bundesregierung ein Ausbau- und Unterhaltungsmoratorium für die Elbe verhängt. Die Unterhaltung der Elbe wurde erst 2005 in begrenztem Umfang wieder aufgenommen. Die unzureichende Unterhaltung des Stromes führte zu einer dramatischen Verschlechterung der Schifffahrtsverhältnisse auf der Elbe. Niederschlagsarme Zeiten haben daher wesentlich stärkere negative Auswirkungen für die Güter- und Personenschifffahrt zur Folge, die Menge der transportierten Güter nahm ab.

    Gleichzeitig fand und findet eine Veränderung in der Güterstruktur statt. Klassische Massengüter werden weniger transportiert, dafür steigt die Menge leichterer, aber wertintensiverer Güter wie Projektladungen und Container. Das ermöglicht eine räumliche Auslastung der Schiffe auch bei schlechteren Abladeverhältnissen.

    Mit der Verabschiedung des Gesamtkonzeptes Elbe Anfang 2017 wurden die Weichen für die Entwicklung der deutschen Binnenelbe gestellt, von der eine Stabilisierung der Abladeverhältnisse erwartet wird. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Elbe nicht nur als wichtiger Verkehrsweg im europäischen Wasserstraßennetz erhalten bleibt, sondern auch zu einem ökologisch wertvollen Bestandteil der Kulturlandschaft entwickelt wird.

Saale

  • Die Saale entspringt im Fichtelgebirge. Auf ihrem 413 Kilometer langen Lauf fließt sie durch drei deutsche Bundesländer: Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Bei Barby mündet sie in die Elbe. Nach der Moldau ist sie der zweitlängste Nebenfluss der Elbe.

    124,5 Flusskilometer der Saale sind als Bundeswasserstraße klassifiziert. Die Wasser- und Schiffverwaltung des Bundes unterhält sie im Interesse der Schifffahrt und des Hochwasserschutzes.

    Für die stauregulierte Strecke zwischen Calbe und Halle bestehen gute Bedingungen für die gewerbliche Schifffahrt.

     

    Zwischen Calbe und der Mündung bei Barby herrschen jedoch mit Felsenstrecken und engen Kurvenradien sehr komplizierte Verhältnisse, sodass die Schifffahrt bei Niedrigwasser regelmäßig zum Erliegen kommt.

    Zur Beseitigung dieser Probleme war in den 1930er Jahren bei Klein Rosenburg der Saaleausbau mit einer Staustufe (Schleuse und Wehr) vorgesehen, die aber kriegsbedingt nicht realisiert wurde. Nach der Wende wurde der Schleusenbau aus ökologischen Gründen verworfen und dafür der Bau eines Seitenkanals (Schleusenkanal Tornitz) projektiert, um die letzten 20 Kilometer  bis zur Elbe zu überwinden. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 wurde der Seitenkanal in den weiteren Bedarf aufgenommen, um die Lücke zwischen Saale-Region und Elbe sowie damit zum europäischen Binnenwasserstraßennetz zu schließen.

  • Saale

    Die Saale

Hintergrundinformationen zur Saale

  • Hintergrundinformationen zur Saale
    BROSCHÜRE DER VHDS E.V.

    Bundeswasserstraße Saale

    ein wichtiger und umweltfreundlicher Wirtschafts-, Arbeits- und Tourismusfaktor in Sachsen-Anhalt und Sachsen

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  • Hintergrundinformationen zur Saale
    Bevölkerungsbefragung der Info GmbH

    Bevölkerungsbefragung zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in Sachsen-Anhalt

    Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

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Elbe-Seitenkanal

  • Der 115 Kilometer lange Elbe-Seitenkanal (ESK) entwickelte sich seit seiner Eröffnung 1976 zu einer der wichtigsten Wasserstraßen Norddeutschlands. Er verbindet den Mittellandkanal bei Edesbüttel (MLK-km 233,65) westlich von Wolfsburg mit der Elbe bei Artlenburg kurz vor Hamburg (Elbe-km 572,97). Auf dem Kanal gelangen Waren und Güter vom Hamburger Hafen Richtung Süden nach Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Osnabrück und bis in das Ruhrgebiet. Über den östlichen Zweig des Mittellandkanals ist der Elbe-Seitenkanal zudem eine Alternative zu der von wechselnden Wasserständen beeinflussten Elbstrecke zwischen Lauenburg und Magdeburg.

    Der ESK verbindet daher auch Hamburg mit Wolfsburg, Haldensleben sowie weiteren Wirtschaftsräumen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Tschechien. Darüber hinaus ist der Elbe-Seitenkanal ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft in der Region zwischen Hamburg und Wolfsburg, da er die trimodale Anbindung der Häfen in Lüneburg, Uelzen und Wittingen sicherstellt.

    Der ESK ist als als Binnenwasserstraße der Kategorie Vb ausgebaut, der eine Nutzung durch Großmotorgüterschiffe (110 Meter Länge) sowie Schubverbänden mit einer Länge von 185 Metern zulässt. Mit dem Schiffshebewerk Scharnebeck existiert jedoch ein Bottleneck, da die Troglänge die Schiffslänge auf 100 Meter begrenzt.

    Ein Großteil der modernen Gütermotorschiffe kann daher den ESK nicht passieren, Schubverbände müssen entkoppelt werden.

    Zur Behebung dieses Engpasses und Bewältigung des prognostizierten Wachstums (48 Prozent bis zum Jahr 2030) wird ein Ersatzbauwerk (Schleuse Lüneburg) geplant, dessen Errichtung Bestandteil des vordringlichen Bedarfs im Bundesverkehrswegeplans 2030 ist.

  • Elbe-Seitenkanal

    Der Elbe-Seitenkanal

Elbe-Lübeck-Kanal

  • Seit seiner Eröffnung im Jahr 1900 verbindet der 61 Kilometer lange Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) die Ostsee über die Trave mit der Elbe bei Lauenburg. Der Vorläufer des ELK war der älteste deutsche Kanal: der Stecknitzkanal (eröffnet 1398).

    Der ELK ist die direkte Verbindung des Elbstromgebietes zur Ostsee und sichert die Anbindung der Lübecker Häfen an das mitteleuropäische Wasserstraßennetz.

    Der Höhenunterschied bis zum Scheitelhaltung bei Witzeese von 11,83 Metern durch sieben Schleusen überwunden. Bis auf die Schleuse Lauenburg, die im Jahr 2006 neugebaut wurde und seitdem eine nutzbare Länge von 115 Metern bei einer Breite von 12 Metern hat, können sechs Schleusen nur von Schiffen mit einer Länge von 80 Metern und einer Breite von 9,50 Metern passiert werden.

    Neben der nutzbaren Schleusenlänge wird die Befahrbarkeit des Kanals durch einen Maximaltiefgang von 2,00m und relativ niedrigen Brückendurchfahrtshöhen eingeschränkt.

    Zur Hebung der erheblichen Potentiale des ELK wurde dessen Ausbau in den vordinglichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgenommen. Mit der Umsetzung dieses Projektes werden die Parameter dieser Wasserstraße denen des Elbe-Seitenkanals angeglichen.

  • Elbe-Lübeck-Kanal

    Der Elbe-Lübeck-Kanal