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18. Dezember 2024

Gemeinsame Kritik an Planungen, Elbwasser in die Spree überzuleiten

  • Anfang des Jahres 2024 wurden Planungen bekannt, Wasser aus der Elbe in die Spree überzuleiten, um die Bergbaufolgen abzufedern und den Strukturwandel zu unterstützen.

    Durch das Ende des Bergbaus wird der Spree Grundwasser fehlen, das derzeit aus den Tagebaulöchern dorthinein gepumpt wird. Weiterhin werden durch die neuen Seen in den ehemaligen Tagebaulöchern zusätzliche Verdunstungsflächen geschaffen.

    Aufgrund der Situation sehen Experten die Wasserversorgung Berlins aber auch die Bewässerung des Biosphärenreservats Spreewald gefährdet. Ein Gutachten des Umweltbundesamtes präferiert deshalb unter anderem die Wasserüberleitung von Elbwasser in die Spree. Die Folgen für die Elbe wurden dabei jedoch nicht untersucht. Aktuell hat das für die Maßnahmen zuständige Land Sachsen in Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in der Region eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die verschiedene Maßnahmen prüfen soll, darunter auch verschiedene Varianten der Wasserüberleitung aus der Elbe in das Einzugsgebiet der Spree. Diese Untersuchungen werden wahrscheinlich bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen und die Wasserüberleitung soll dabei nur eine von einer Vielzahl möglicher Maßnahmen sein. Allerdings ist der politische Druck aus Berlin und Brandenburg groß, die Wasserüberleitung vorzunehmen, weil sich die Probleme dort so am einfachsten (und auf Kosten Dritter) lösen ließen.

    Die Folgen für die Elbe hingegen wären aus unserer Sicht eklatant und müssen bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden. Zwar ist eine Wasserentnahme nur über Mittelwasser vorgesehen und die Menge von 60-65 Mio. qm pro Jahr klingt verkraftbar, so dass sich die Folgen für die Schifffahrt auf der Elbe in Grenzen halten dürften. Allerdings gilt das nur, wenn die Wassermenge nicht im Nachgang erhöht wird. Wenn eine Rohrleitung und Pumpen erstmal gebaut sind, wird es schwer sein, eine Steigerung der Bedarfe oder eine Wasserentnahme unter Mittelwasser zu verhindern, es sei denn, dies ist vertraglich geregelt. Weil die Frage letztlich auch eine politische ist, haben wir als Elbe-Allianz bei den Unterliegern vorgesprochen und insbesondere bei den Ländern Sachsen-Anhalt und Hamburg Unterstützung gefunden. Denn die Wasserentnahme hätte Folgen für die Verschlickung des Hamburger Hafens, die Auen an der Mittelelbe und die Industrieansiedlungen in Sachsen-Anhalt, die alle auf ausreichend Elbwasser angewiesen sind. Die Unterlieger an der Elbe werden deshalb auch auf politischer Ebene aktiv werden. Dies ist auch den Bemühungen der Elbe-Allianz zu verdanken, die wir im kommenden Jahr fortsetzen werden.

    Weiterhin haben wir das Thema in den Gremien des Gesamtkonzepts Elbe, nämlich im Bund-Länder-Gremium und im Beirat platziert und es ist uns darüber hinaus gelungen, eine gemeinsame Erklärung der im Beirat vertretenen Verbände zu initiieren. Es freut uns sehr, dass wir in dieser Angelegenheit mit den Umweltverbänden an einem Strang ziehen.

  • Gemeinsame Kritik an Planungen, Elbwasser in die Spree überzuleiten

    Domfelsen in Magdeburg bei Niedrigwasser